Entstehungsgeschichte
An einem Abend im Februar 2011 war ich mit der Bahn unterwegs - die Strecke führte direkt am Ufer des Bodensees entlang, das tief verschneit war. An einem winzigen Provinzbahnhof sah ich eine hochgewachsene Gestalt aussteigen, im dunklen Mantel, den Kragen hochgeklappt, und im Schneetreiben mit eiligen Schritten in der Dunkelheit verschwinden.
Ich habe mich gefragt, wer ist dieser Mann, und wo geht er hin?
Und plötzlich war sie da, die Geschichte.
Mein noch namenloser Held war auf dem Weg zum Haus seiner Großeltern, um dort ein ebenfalls noch namenloses Mädchen wiederzusehen, das in irgendeiner Form zu seiner Familie gehörte. Dass sie zu seiner Familie gehören musste, war ebenfalls von Anfang an klar - es war die Zeit, als ich Vladimir Nabokovs sperrigen Roman Ada las, der mich so sehr beeindruckt hat wie wenige Bücher zuvor und wenige danach. Eine Geschwisterliebe kam natürlich nicht in Frage - erstens, weil ich Nabokov nicht kopieren wollte (nicht zuletzt deshalb, weil ich da nur scheitern konnte) und zweitens, weil meine eigene Geschichte trotz aller Dramatik eine Leichtigkeit haben sollte, die Ada komplett fehlt.
Das grobe Gerüst blieb über die nächsten Jahre in meinem Kopf - ich habe bis Januar 2015 keine Zeile tatsächlich getippt, aber als ich angefangen habe, war die Geschichte komplett fertig in meinem Kopf.
Die Inspiration für Nils Name und Herkunft kam durch ein Buch, das ein Israeli über eine Gruppe Menschen in Teheran geschrieben hat (Ron Leshem: Der geheime Basar). Dort ist Niloufar eine rebellische Rennfahrerin, die ein tragisches Ende nimmt. Irgendwann während des Schreibens, nachdem Nil schon lange einen Nachnamen hatte, stellte ich fest, es gibt tatsächlich eine Niloufar Rahmani, die einen gewissen Bekanntheitsgrad hat - die erste Pilotin in der afghanischen Luftwaffe. So ist meine Nil halb mit Absicht zu einer Hommage an starke Frauen geworden, und dabei habe ich es gern belassen.
Marcellus hatte bis zu dem Tag, als ich anfing zu schreiben, keinen Namen, weil Männernamen immer schwierig sind, und jetzt kann ich mir nicht vorstellen, dass er anders heißen könnte. Er ist Marcellus.
Ich werde oft gefragt, wie autobiographisch meine Geschichten sind, und mittlerweile habe ich eine Antwort darauf gefunden. Die Handlung an sich ist nie autobiographisch, denn was ist ein Schriftsteller wert, der nur über das schreiben kann, was er selbst erlebt hat? Manch andere Dinge sind es - anhand dessen, was ich schreibe, bekommt jeder Leser einen guten Eindruck davon, wo in der Weltgeschichte ich mich herumtreibe, welche Bücher ich lese und was meine sonstigen Vorlieben sind (Bauhaus-Architektur, Männer in grauen T-Shirts, gutes Essen und die Jane Eyre-Verfilmung von 2011, die ich - gelobt sei die literarische Freiheit - in Szenen erwähne, die ein paar Jahre früher spielen). Die Charaktere sind so fiktiv wie sie es sein können, wenn man nicht als Einsiedler lebt. Ich schreibe nicht über die Personen in meinem Umfeld, aber natürlich beeinflussen sie mich. Manchmal stehle ich einen Namen, manchmal ein Parfum, manchmal eine Redewendung, aber nie mehr als das.
Nil und Marcellus sind mir ans Herz gewachsen wie noch keine anderen Figuren davor, und das liegt nicht nur an ihnen beiden, sondern genauso an ihrer Familie und ihren Freunden.
Die Geschichten für Rose und Julia sind schon fast fertig in meinem Kopf und ich kann es kaum erwarten, sie zu schreiben.
Ich habe mich gefragt, wer ist dieser Mann, und wo geht er hin?
Und plötzlich war sie da, die Geschichte.
Mein noch namenloser Held war auf dem Weg zum Haus seiner Großeltern, um dort ein ebenfalls noch namenloses Mädchen wiederzusehen, das in irgendeiner Form zu seiner Familie gehörte. Dass sie zu seiner Familie gehören musste, war ebenfalls von Anfang an klar - es war die Zeit, als ich Vladimir Nabokovs sperrigen Roman Ada las, der mich so sehr beeindruckt hat wie wenige Bücher zuvor und wenige danach. Eine Geschwisterliebe kam natürlich nicht in Frage - erstens, weil ich Nabokov nicht kopieren wollte (nicht zuletzt deshalb, weil ich da nur scheitern konnte) und zweitens, weil meine eigene Geschichte trotz aller Dramatik eine Leichtigkeit haben sollte, die Ada komplett fehlt.
Das grobe Gerüst blieb über die nächsten Jahre in meinem Kopf - ich habe bis Januar 2015 keine Zeile tatsächlich getippt, aber als ich angefangen habe, war die Geschichte komplett fertig in meinem Kopf.
Die Inspiration für Nils Name und Herkunft kam durch ein Buch, das ein Israeli über eine Gruppe Menschen in Teheran geschrieben hat (Ron Leshem: Der geheime Basar). Dort ist Niloufar eine rebellische Rennfahrerin, die ein tragisches Ende nimmt. Irgendwann während des Schreibens, nachdem Nil schon lange einen Nachnamen hatte, stellte ich fest, es gibt tatsächlich eine Niloufar Rahmani, die einen gewissen Bekanntheitsgrad hat - die erste Pilotin in der afghanischen Luftwaffe. So ist meine Nil halb mit Absicht zu einer Hommage an starke Frauen geworden, und dabei habe ich es gern belassen.
Marcellus hatte bis zu dem Tag, als ich anfing zu schreiben, keinen Namen, weil Männernamen immer schwierig sind, und jetzt kann ich mir nicht vorstellen, dass er anders heißen könnte. Er ist Marcellus.
Ich werde oft gefragt, wie autobiographisch meine Geschichten sind, und mittlerweile habe ich eine Antwort darauf gefunden. Die Handlung an sich ist nie autobiographisch, denn was ist ein Schriftsteller wert, der nur über das schreiben kann, was er selbst erlebt hat? Manch andere Dinge sind es - anhand dessen, was ich schreibe, bekommt jeder Leser einen guten Eindruck davon, wo in der Weltgeschichte ich mich herumtreibe, welche Bücher ich lese und was meine sonstigen Vorlieben sind (Bauhaus-Architektur, Männer in grauen T-Shirts, gutes Essen und die Jane Eyre-Verfilmung von 2011, die ich - gelobt sei die literarische Freiheit - in Szenen erwähne, die ein paar Jahre früher spielen). Die Charaktere sind so fiktiv wie sie es sein können, wenn man nicht als Einsiedler lebt. Ich schreibe nicht über die Personen in meinem Umfeld, aber natürlich beeinflussen sie mich. Manchmal stehle ich einen Namen, manchmal ein Parfum, manchmal eine Redewendung, aber nie mehr als das.
Nil und Marcellus sind mir ans Herz gewachsen wie noch keine anderen Figuren davor, und das liegt nicht nur an ihnen beiden, sondern genauso an ihrer Familie und ihren Freunden.
Die Geschichten für Rose und Julia sind schon fast fertig in meinem Kopf und ich kann es kaum erwarten, sie zu schreiben.