Literarisches #68: Elif Shafak - Three Daughters Of Eve

Eigentlich passiert in Three Daughters Of Eve nicht besonders viel. In diesem Buch geht es weder um Tempo noch um Spannung, sondern um versteckte Dinge. Dinge, die sich im Innenleben der Hauptfiguren und zwischen den Zeilen abspielen. Meine Ausgabe ist voller Eselsohren, voller unterstrichener Sätze, halbe Seiten manchmal, weil dieses Buch einfach so unglaublich klug ist und sich diese Klugheit auf so viele unterschiedliche Themen bezieht. 
Peri ist ein geachtetes Mitglied der Istanbuler Oberschicht, verheiratet mit einem netten Mann, mit dem sie zwei Kinder hat. Nichts lässt darauf schließen, dass sie eine nicht ganz so konventionelle Vorgeschichte hat. 
Aufgewachsen mit einer streng gläubigen Mutter und einem liebevollen Vater mit einer ungesunden Vorliebe für Raki, besucht sie als erste in ihrer Familie eine Universität - nicht irgendeine, sondern in Oxford. 
Dort freundet sie sich mit Shirin und Mona an, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die eine eine temperamentvolle Exil-Iranerin, die sich nicht um Traditionen schert, die andere eine gläubige Feministin mit amerikanisch-ägyptischen Wurzeln. 
Zusammen sind sie The Sinner, The Believer and The Confused. 
Und dann gibt es da noch Professor Azur, der Gott lehrt. 
Mehr will ich über die Handlung nicht verraten, denn so gemächlich sie auch vorangeht, so unerwartet sind die Ereignisse immer wieder. 
Dies ist das dritte Buch, das ich von Elif Shafak gelesen habe, und mit Abstand mein liebstes. 
Auf Deutsch ist das Buch unter Der Geruch des Paradieses zu finden (ich kann mir nicht recht erklären, warum der englische Originaltitel nicht übersetzt wurde).