Der Plot ist erscheint zu Beginn recht simpel. Dee, eine junge amerikanische Schauspielerin, strandet 1962 halb aus Versehen in einem abgelegenen, nur mit dem Boot erreichbaren Kaff in der Cinque Terre und bringt dort das Leben des jungen Pasquale durcheinander.
Die Geschichte könnte so entspannt weitererzählt werden, aber dann kommt plötzlich ein Zeitsprung ins Hollywood der Jetztzeit, und dann nach Edinburgh vor ein paar Jahren, und so weiter und so fort. Der Plot mäandert hin und her und es dauert ein wenig, bis man die Zusammenhänge begriffen hat, aber dann wird es erst richtig interessant und die Art und Weise, wie Jess Walter tatsächlich existierende Personen (Liz Taylor und Richard Burton) in seinen Plot einbaut, ohne mit der Wimper zu zucken, ist sehr amüsant zu lesen.
Aber er ist auch kein Freund von Grautönen. Am Ende sind alle Fäden verknüpft und seine Charaktere haben das bekommen, was sie verdienen. Beinahe bin ich versucht, Beautiful Ruins ein sehr amerikanisches Buch zu nennen, auch wenn ich solche Klischees nicht mag. Seine Darstellung von Italien ist dementsprechend pittoresk und auch sein Edinburgh ist weniger komplex, als ich es vor wenigen Wochen selbst erleben durfte.
Nichtsdestotrotz ist Beautiful Ruins ein unterhaltsames Buch. Es muss ja nicht immer alles so schwer sein.