Er lässt sein Alter Ego in diversen Romanen als amüsierten Beobachter der Ereignisse auftauchen, er lästert über sich selbst und er schreibt als Vadim Vadimovich N. mit Look At The Harlequins! eine Autobiographie, die ein Leser, der mit Nabokov halbwegs vertraut ist, sofort als augenzwinkernde Biographie seines eigenen Lebens verstehen muss.
Aber so einfach ist es dann doch nicht, und das ist das Schöne an Nabokov. Nicht nur, dass er, der seiner Véra von ganzem Herzen und für ein ganzes Leben ergeben war, seinem Vadim gleich vier Ehefrauen und eine Lolita-Tochter gibt - auch sonst spielt er vergnügt mit seinem Leben und seiner Literatur. Vielleicht ist Vadim Vadimovich ein Amalgam aus Nabokov und all seinen Figuren, allen voran dem unsterblichen Humbert Humbert. Aber auch die desaströse, inzestuöse Familie aus Ada Or Ardor kommt zum Zug, und damit bin ich schon glücklich.
Es macht Sinn, dieses Buch am Schluss zu lesen, damit es seine ganze Wirkung entfalten und der Leser sich auf die Jagd nach Anspielungen und versteckten Hinweisen machen kann - und tatsächlich bin ich beinahe am Schluss angelangt. Auf meiner Liste stehen nur noch zwei weitere Bücher von Vladimir Nabokov und dass ich meine nach der Lektüre von Ada or Ardor geäußerte, wahnwitzige Idee, mich durch das ganze, mehrheitlich unzugängliche Gesamtwerk durchzuarbeiten, tatsächlich wahr gemacht habe, finde ich beinahe ebenso erstaunlich wie das, was es bei ihm immer noch und immer wieder zu entdecken gibt.