Sie war immer Catherine oder Cath auf der elitären Privatschule, die sie bisher besucht hat. Sie war eine strebsame, vorbildliche Schülerin, aber jetzt will sie Cat sein.
Marlena, die nebenan wohnt, kennt nur Cat, und Cat kennt nur noch Marlena, in einer Freundschaft, die so schnell und heftig endet, wie sie angefangen hat.
Denn nach weniger als einem Jahr ist Marlena tot, ertrunken in ein paar Zentimetern Eiswasser im Wald, und dass das passiert, das sagt schon der Klappentext.
Vielleicht liegt es daran, dass Silver Lake so gottverlassen ist, dass es kaum etwas gibt außer Alkohol und Drogen, um nicht in Langeweile zu ertrinken. Vielleicht liegt es an Marlenas Vater, der irgendwo in der Wildnis Meth kocht, oder an Marlena selbst, die zu schnell und zu heftig lebt.
Vielleicht liegt es auch an Cat, denn sie war zwar der Sidekick, aber trotzdem immer intuitiv die Vernünftige, und beinahe zwanzig Jahre später, in New York, mit einer erfolgreichen Karriere, einer hübschen Wohnung, einem netten Mann und einer antiallergischen Katze, fragt sich Cat immer noch, ob sie etwas hätte tun können.
Ob Marlena eine andere Richtung hätte einschlagen können, wenn sie selbst nicht so blind begeistert von allem gewesen wäre.
Die Vergangenheit verfolgt sie von Michigan nach New York, auch wenn sie zynisch anmerkt, dass sie mit den Pillen und den Drogen und dem Alkohol am Ende nur Statistik waren.
Das Buch verfolgt den Leser genauso wie Marlenas Tod Cat verfolgt, und auch wenn es oft mit Emma Clines The Girls verglichen wird - Marlena gefällt mir besser. Es ist emotionaler, und auf eine andere, subtilere Art erschreckend. Es fließt kein Blut, und genau das macht es so gespenstisch.