Und trotzdem fällt es mir bei jedem ihrer Bücher schwer, einen Zugang zu bekommen. Das war schon vor langer Zeit bei On Beauty so - damals dachte ich noch, es liegt an meinem Englisch. Dies ist mittlerweile ganz bestimmt kein Problem mehr, und trotzdem habe ich neulich mit Swing Time und nun mit N-W gekämpft. Mit letzterem so sehr, dass ich nach dem ersten Drittel kurz davor war, es beiseite zu legen, und das mache ich wirklich nie (okay, Moby Dick war eine Ausnahme).
Ich habe durchgehalten, und es wurde einfacher, am Ende bin ich sogar froh, dass ich es gelesen habe, denn es ist bei Weitem kein schlechtes Buch. Trotzdem bin ich erleichtert, dass es zu Ende ist.
N-W ist Nordwestlondon, und dieses multikulturelle, sozial diverse Nordwestlondon steht im Zentrum dieses Buchs - und damit die vier Hauptcharaktere Leah, Natalie, Nathan und Felix. Sie alle einen Freundschaften oder nur eine ähnliche Kindheit und Jugend, und doch sind ihre Schicksale durch ganz unterschiedliche Fäden verknüpft.
Es geht los mit Leah, die mit Michel verheiratet ist und der das unaufgeregte Glück in ihrem Leben nicht geheuer ist.
Dann ist man mit Felix an einem entscheidenden Tag in seinem Leben in der Stadt unterwegs, bevor Natalies Leben aufgerollt wird - sie hat es als Einzige scheinbar geschafft, ihr früheres Leben als Keisha hinter sich zu lassen, aber vielleicht ist in Natalie doch noch mehr Keisha, als ihr lieb ist.
Nathan taucht von Zeit zu Zeit auf, eine irrlichternde, kaum greifbare Figur im Drogenrausch, und genauso wenig greifbar wie Nathan ist das ganze Buch.