Traumatisiert vom dem, was sie in Dachau und Buchenwald gesehen hatte, hörte sie nach dem Krieg beinahe ganz mit dem Fotografieren auf und fand im Kochen eine neue Leidenschaft.
Sie war eine Ikone der Surrealisten und hatte Affairen mit all jenen, die Rang und Namen hatten (Picasso!), und auch denen, die eben das nicht hatten. Mit vierzig wurde sie überraschend schwanger und heiratete ihren langjährigen Gefährten Roland Penrose, den Vater ihres Kindes, über den sie später zu Lady Penrose wurde. Sie trank zu viel und benahm sich so, dass sie ihrem Sohn regelmäßig peinlich war.
Aber all ihre Affairen und ihr Privatleben verblassen angesichts dessen, was sie im Krieg erlebt hat - wie sie sich als Frau durchgeschlagen hat, unterwegs mit Soldaten, die sie als eine von ihnen respektierten. Ihr Blick durch die Kamera auf das Grauen lässt es nicht zu, dass man sich hinter Fakten versteckt - das Grauen wird greifbar, und beinahe erlebbar.
Noch erlebbarer wurde sie für mich, als ich zufällig herausfand, dass ihr im Berliner Martin-Gropius-Bau zur Zeit eine Ausstellung gewidmet ist, die einen guten Überblick über ihr Werk gibt, und die sehr zu empfehlen ist. Hier mehr Infos dazu.
Ich habe so viel Material gesammelt, dass es ganz einfach war, mit Roses Geschichte anzufangen.