Aber es spricht nichts dagegen, in der Zwischenzeit andere, weniger bekannte Bücher von André Aciman zu lesen, und wenn es dann noch eins gibt, das mit Lawrence Durrell verglichen wird, umso besser.
In Out Of Egypt erzählt Aciman von seiner Kindheit und Jugend in Alexandria. Von seiner progressiv jüdischen Familie, seinen zahlreichen Onkeln und Tanten und Großeltern, von den zur Familie gehörenden Dienstboten und der Stadt an sich. Vielleicht ist es eine kleine Liebeserklärung an eine vergangene Zeit, die zu Ende war, als jüdische Familien in den Sechzigerjahren aus Ägypten vertrieben wurden. Ganz sicher ist es eine Liebeserklärung ans Mittelmeer und an eine chaotische, exzentrische Familie, in der man sich liebte und hasste und in der betrogen und gekämpft wurde.
Es geht um das Judentum und das Christentum und den Islam, aber am meisten geht es um einen Haufen faszinierender, sperriger Charaktere, und Aciman schreibt so, dass man Teil dieser Familie wird, bei Schicksalsschlägen am Küchentisch Zuckerwasser trinkt, jede Woche ins Kino geht und die Sommer im Haus am Meer verbringt.
Irgendwann möchte ich wieder nach Ägypten.