Das Buch ist nicht ganz so fröhlich wie das bunte Cover es vermuten lässt.
The Maid's Room ist kein richtiges Zimmer - es ist eine Besenkammer, der bombensichere Unterschlupf in hochpreisigen Wohnungen für Expats in Singapur. Die Bewohner der Wohnungen kommen aus dem Westen, die Bewohnerinnen der Besenkammern von den Philippinen. Frauen wie die Schwestern Dolly und Tala arbeiten als Dienstmädchen für diejenigen, die sich das leisten können. Sie kümmern sich um fremde Kinder, damit ihre eigenen Kinder zu Hause zur Schule gehen können. Sie ertragen Demütigungen, sexuelle Belästigung und die permanente Angst vor der Deportation, die beim kleinsten Fehler, spätestens aber bei einer Schwangerschaft, droht.
Sie lächeln, auch wenn es wehtut.
Bis die kluge und unerschrockene Tala mit den problematischen Füßen findet, dass es reicht.
Nicht nur Tala ist klug und unerschrocken, sondern das ganze Buch. Trotz aller Ernsthaftigkeit geht Fiona Mitchell nie der Sinn für Absurditäten und Alltagskomik verloren. Was mich besonders beeindruckt hat, ist die Vielfältigkeit der Figuren - sie überraschen uns immer wieder - selbst die, die zu hassen man während der Lektüre geliebt hat.
Man könnte sagen, das Buch ist ein Aufruf zu mehr Menschlichkeit, aber was ist schon menschlich? Vielleicht ist es menschlich, andere Menschen mies zu behandeln. Aber das Buch lässt immerhin Hoffnung zu - und das ist es, was wir alle dringend brauchen, nicht wahr?