Leider Letzteres, das aber durchaus unterhaltsam.
Nachdem ich mir The Crown angeschaut habe und Princess Margaret - nicht zuletzt wegen Vanessa Kirby - äußerst faszinierend fand, wollte ich mehr über die Schwester von Queen Elizabeth wissen. Da die herkömmlichen Biographien über sie allesamt einen recht angestaubten Eindruck machten, endete meine Suche bei Craig Browns 99 Glimpses of Princess Margaret.
99 Schnipsel über eine Frau, die nie so recht greifbar ist. Großzügig und arrogant. Fasziniert von der Bohème und gleichzeitig fest in ihrem Status verankert. Ungebildet oder hochintelligent - die Widersprüche sind unendlich. Unendlich unterhaltsam ist auch das Buch, auch wenn es am Ende etwas von Fast Food hat und einen leise unangenehmen Beigeschmack hinterlässt.
Craig Brown, seines Zeichens Satirist (hmm...) geht es um den schnellen Witz, um die Pointe, und das oft auf Kosten der wehrlosen Prinzessin. Das, was er über Margaret schreibt, bleibt oberflächlich, effekthascherisch, und am Ende ist er auch nicht besser, nicht großzügiger mit ihr als sämtliche scheinbaren Freunde, die sich mit dem royalen Glanz geschmückt und dann hinter ihrem Rücken gelästert haben.
Ich hätte mir etwas mehr Menschlichkeit gewünscht - nicht bei Margaret, sondern beim Autoren.
Menschlichkeit und einen etwas umfassenderen Blick auf eine sperrige, spannende Persönlichkeit, die wahrscheinlich mehr zu bieten hatte als Bonmots und einen herrischen Grundton.